Was für eine Klangfarbenvielfalt: Die Schweizerin Yumi Ito schreibt kunstvolle Songs mit verzaubernd-virtuosen Improvisationen –mal mehr in Richtung Art Pop als Geschichtenerzählerin, mal mehr in Richtung Jazz und Neoklassik. Für die Tochter einer polnischen Mezzosopranistin und eines japanischen Pianisten ist musikalische Weltoffenheit selbstverständlich: Mal klingen Passagen ihrer Kompositionen eher mystisch, mal soulig auf ihren Solo-Alben. Ihre Stimme, die sie leicht mal über mehrere Oktaven springen lassen kann, kommt aber auch bei anderen Projekten zum Einsatz – unter anderem im Duo mit dem polnischen Jazz-Gitarristen Szymon Mika oder auf dem neuen Album der polnischen Vibrafonistin Izabella Effenberg.
Wer hätte gedacht, dass Country noch einmal hip wird? Immer mehr Musikerinnen und Musiker aus Bereichen wie Pop, Folk und Singer-Songwriter entdecken ihn neu. Sie bedienen sich der Stilmittel dieser lange als reaktionär gescholtenen Musik und machen Country zu einem aktuellen Pop-Phänomen. So entstehen persönliche Songs mit einem gewissen Country-Etwas, u.a. von Ray LaMontagne, Norah Jones, Beyoncé oder Dasha.
Die dunkle, mächtige Soul-Stimme der US-Amerikanerin Lady Blackbird begeistert rund um die Welt. Selbst beim Montreux Jazz Festival durfte sie ihr Debut-Album "Black acid Soul" mit vergessene Jazz- und Folk-Songs live präsentieren – zu getupften Klängen akustischer Instrumente.
Jetzt gibt es endlich ihr zweites Album! "Slang Spirituals" heißt das, und darauf versucht Lady Blackbird ihre christliche Prägung und ihre queere Identität gesanglich in Einklang zu bringen – mal zu soulig-gefühlvollen Orchesterarrangements, mal als Folk-Storytelling mit Fingerpicking oder als euphorisches Gospel-Empowerment. Dabei ist sie inhaltlich ehrlich und authentisch, ohne Rücksicht auf Verluste.
Seine Karriere beginnt als Schriftsteller in den Sechzigern. Er greift nur zur Gitarre, um mehr Geld für's Schreiben zu verdienen. Heraus kommen melancholisch-spirituelle Songs, die in seinen Jahrzehnten als erfolgreicher Singer/Songwriter immer dunkler geworden sind.
Die kanadische Singer-Songwriterin Dominique Fils Aimé hat haitianische Wurzeln. Ihr Blues-Debüt "Nameless" war der Anfang ihrer Album-Trilogie zur Geschichte der afroamerikanischen Musikkultur. Ihr zweites Album mit dem Titel "Stay Tuned!", in dem sie jazzig in die Geschichte der Bürgerrechtsbewegung der 60er-Jahre eintaucht, hat dann gleich einen kanadischen JUNO Award gewonnen.
Auch ihr aktuelles Album "Our roots run deep" wurde als bestes Vokal-Jazz-Album mit einen JUNO Award ausgezeichnet. Es enthält viele Eigenkompositionen. Ihre Inspiration bekommt sie von den Soul-Ikonen der 40er- und 60er-Jahre. Hinzu kommen spannende Arrangements, in denen ihre Stimme im Mittelpunkt steht. Mittlerweile wird die Kanadierin auch in Europa immer bekannter - sie tritt im Vorprogramm von Musik Größen wie Melody Gardot, Diana Krall und Ibrahim Maalouf auf.
Der New Yorker Musiker verbindet mit eleganter Lässigkeit Jazz Standards mit eigenen Sounds. Mit nur 18 Jahren war er der jüngste Musiker, der mit seinem (Debüt!) Album den 1. Platz der Jazz Billboard Charts erreichte. Ein cooler moderner Crooner und ein Genie am Klavier.
Die südafrikanische Jazzsängerin kommt aus einem Township in Pretoria, hat in Johannesburg studiert und ist dann für das weitere Studium in die Niederlande gezogen. Heute lebt sie Antwerpen in Belgien. Hier hat sie unter anderem mit dem Brussels Jazz Orchestra Songs für ihre Solo-Alben eingesungen. Auf ihrem aktuellen Album "Wrapped in Rhythm" widmet sie sich der südafrikanischen Lyrikerin und Kultur-Aktivistin Lebo Mashile. Deren preisgekrönte Gedichtanthologie "In a Ribbon of Rhythm" drückt das neue Selbstbewusstsein junger südafrikanischer Frauen aus. Sie handelt von Identität, Gender, Spiritualität, Gewalt gegen Frauen und den gesellschaftlichen Verhältnissen in Südafrika. Die Gedichtvertonungen auf dem Album kommen von Tutu Puoane selbst. Als Produzent hatte sie den renommierten US-Amerikaner Larry Klein an ihrer Seite, der schon mit Joni Mitchell, Tracy Chapman oder Luciana Souza zusammengearbeitet hat. Herausgekommen sind Song-Kunstwerke mit wunderschönen Melodien und spannenden Rhythmen.
"Sie war Song, durch und durch" – das unter anderem sagten Freunde und Wegbegleiter der schottischen Singer/Songwriterin, die im März 2024 im Alter von 64 Jahren verstorben ist. Eine ungewöhnliche Künstlerin, jenseits des Mainstreams, mit einer großen Lust an Song, Sound und Experiment. Wir tauchen ein in ihr breites Spektrum an Songs, in dem sie zuhause war. Berühmt wurde sie mit ihrem Song "Breath", der in einem Werbespot verwendet wurde.
Die Frontfrau der Trip-Hop-Band Portishead mit der wundervoll traurigen Stimme hat nun ihr erstes Soloalbum herausgebracht: "Lives outgrown" - das Ergebnis von mehr als zehn Jahren Arbeit. Das Ganze ist eine Sensation, denn Fans warten oft lang auf neue Songs: Ihr Duo-Album "Out of season" mit Rustin Man voller kleiner musikalischer Kunstwerke war ein großer Erfolg, aber ein zweites folgte nie. Nach dem dritten Portishead-Album "Third" ist sie verstummt und hat sich auf die Komposition von Filmmusik konzentriert. Erst elf Jahre später hat sie wieder gesungen: auf Polnisch, in einer klassischen Sinfonie. Jetzt gibt es also elf neue Songs, kleine musikalische Kunstwerke, in denen die 59-Jährige unter anderem auch ihre Angst vor dem Älterwerden besingt. Ihr Debütalbum – Beth Gibbons nennt es gleichzeitig auch ihr Abschiedsalbum.
Das experimentelle Musikprojekt der Schauspielerin, Komponistin und Sängerin Anja Plaschg. Ihre Musik hat was düsteres, minimalistisches und durchaus magisches. Die Wienerin hat einen ungewöhnlichen Lebenslauf, der besticht durch Ihre Eigenwilligkeit. Ganz wie ihre Musik.
Er wurde der "französische Frank Sinatra" genannt: der französisch-armenische Schauspieler, Liedtexter, Komponist und Sänger mit der rauen Stimme. Er hat über 1300 Chansons komponiert, mehr als 180 Millionen Platten verkauft und in über 60 Filmen mitgewirkt, unter anderem mit den Starregisseuren Volker Schlöndorff und François Truffaut. Seine Prominenz auf der ganzen Welt hat er für seinen Kampf für die Anerkennung der Gräueltaten an den Armeniern als Völkermord eingesetzt. Gesungen hat er in mehreren Sprachen, auch auf Deutsch. Dabei stand der Text seiner Chansons immer im Vordergrund.
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Eine Produktion von radio 3 für den rbb, Rundfunk Berlin Brandenburg