Den 14. Europäischen Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis gewann in diesem Jahr der italienische Pianist Simone Locarni. Mit seinem Konzert eröffnet er die 53. Jazzwoche Burghausen. Auf der Bühne der Wackerhalle präsentiert er sein faszinierendes Talent.
Die nigerianische Bluessängerin Justina Lee Brown dominiert mit ihrer Band seit Jahren sämtliche Blues-Challenges, doch spiegelt der Blues nur eine Facette ihrer Musik wider. Afrikanische und karibische Einflüsse, Gospel, Soul und R'n'B stehen ebenso im Mittelpunkt ihrer charismatischen Auftritte.
Inspiriert durch das Vermächtnis von Don Drummond hat der Posaunist Samuel Blaser eine Gruppe von Grössen um sich geschart, um das ultimative jamaikanische Repertoire zu schaffen. "Routes" ist das Ergebnis ihrer musikalischen Kameradschaft, verankert in der musikalischen Tradition der Insel und fest verwurzelt im Jazz.
Unter der Leitung der sich ständig weiterentwickelnden und unverwechselbaren Trompeterin Laura Jurd ist "Stepping back, jumpin in" ein Projekt, das seit Gründung 2018 einige der aufregendsten Köpfe der improvisierten und zeitgenössischen Musik in UK zusammenbringt.
Die Neuentdeckung D.K. Harrell, der schon im zarten Alter von 18 Monaten versucht haben soll, einen B.B. King-Song im Radio mitzusingen, bereichert den Blues-Nachmittag der Jazzwoche Burghausen. Das 2023 erschienene Debütalbum des 25-jährigen "The Right Man" zeugt von einer tiefen und beständigen Ausbildung im Blues.
Die junge Cellistin Ana Carla Maza trat schon während ihres Studiums am Pariser Konservatorium in ganz Europa auf und traf während dieser Zeit den inspirierenden Cellisten Vincent Segal. Nach Burghausen bringt sie ihr aktuelles Album "Caribe" auf die Bühne in der Wackerhalle – mit lateinamerikanische Rhythmen, Popmelodien, Jazzharmonien und klassische Techniken.
Das Programm ist von deutlich theatralischem Charakter, schwelgt mit großem Orchesterklang in den barock opulenten, fantastischen Bilderwelten eines Federico Fellini und erinnert fern an die wunderbaren Filmkompositionen dessen engen Wegbegleiters und wichtigen künstlerischen Partners Nino Rota.
Keziah Jones erspielte sich den Ruf eines einzigartigen Musikers und charismatischen Interpreten mit einem einzigartigen "Hard-Funk"-Stil. Im Jahr 1992 veröffentlichte er sein Debütalbum "Blufunk Is A fact", das den Welthit und mittlerweile zum Klassiker gewordenen Titel "Rhythm Is Love" enthält.
Zum Abschluss performt "Black Lives – from Generation to Generation", ein Kollektiv von Künstlerinnen und Künstlern, die mit ihrer Musik für Gleichheit und soziale Gerechtigkeit kämpfen. Sie sind zwischen 20 und 80 Jahre alt und stammen aus den USA, diversen afrikanischen Ländern (Südafrika, Mali, Togo, Benin) sowie der Karibik.
Ron Carter ist einer der ganz Großen des Jazz in Burghausen. Der atemberaubende Bassist ist eigentlich in jeder Formation sensationell. Zur Jazzwoche kommt er mit seinem wunderbaren Foursight-Quartett. Carters Kontrabass ist bekannt für einen knackigen Groove wie ein E-Bass – und doch ist es immer klar definierbar der Sound eines klassischen Instruments.
Und für alle, die nächstes Mal live dabei sein wollen, heißt es Kalender raus, Datum eintragen: Die nächste Internationale Jazzwoche Burghausen findet vom 25. bis 30. März 2025 statt.
BR | 2024 | 10 Konzerte
Alle Konzerte sind Mitschnitte der 53. Internationalen Jazzwoche Burghausen aus der Wackerhalle in Burghausen.
Produktionsleitung: Florian Hopp
Redaktion: Roland Spiegel, Ulrich Habersetzer, Laszlo Molnar
Redaktionelle Leitung: Beate Sampson
Eine Produktion von BR Klassik für den BR, Bayerischer Rundfunk