Spezialausgabe mit Gesprächen und Eindrücken vom Literaturfestival in Erlangen. Mit Gesprächen im Schloßgarten mit Bayerischer-Buchpreis-Träger David Wagner über seinen neuen Roman "Verkin" (Rowohlt), mit der Schriftstellerin Stefanie de Velasco über schreiben, leben und Hunde ("Das Gras auf unserer Seite", Kiepenheuer&Witsch), mit Einblicken in die Übersetzerwerkstatt, mit dem Podium "Freiheit in Gefahr?" und dem BR-Kollegen Dirk Kruse, der seit 20 Jahren beim Festival dabei ist.
Live aus dem Markgrafentheater in Erlangen. Poesie meint nach Schopenhauer "durch Worte die Einbildungskraft ins Spiel versetzen". Und so schlägt dieser Abend den Bogen vom Erzählen bis zum Kürzestgedicht. Mit Lin Hierse und ihrem Roman "Das Verschwinden der Welt", Michael Köhlmeier und seinen neuen Gedichten "Im Lande Uz", Katja Lange-Müller liest die unveröffentlichte Erzählung "Mauli und Pauli" und Volha Hapeyeva aus ihrem Roman "Samota". Und alle vier haben ein Gedicht mitgebracht, das ihnen als Leserin oder Leser besonders wichtig ist. Poetische Musik kommt von Evi Keglmaier und Micha Acher.
Der österreichische Bestseller-Autor Arno Geiger im Gespräch über seinen neuen Roman "Reise nach Laredo" (Hanser Verlag). Darin geht er ins 16. Jahrhundert zu Kaiser Karl V, der am Ende seiner Regentschaft freiwillig seine Macht abgab. Es ist ein Roman über das Loslassen geworden. Und über Kreativität. Außerdem: die neuen Erzählungen von Margaret Atwood, "Hier kommen wir nicht lebend raus" (Berlin Verlag) / Theodora Bauers Roman "Glühen" (Rowohlt Berlin) / Wie die Neue Rechte Literatur dazu benutzt, den Diskurs zu verschieben - Gespräch mit dem Literaturwissenschaftler Torsten Hoffmann / Das literarische Rätsel
"Saxofone - letztendlich auch nur Ritterrüstungen für Aale". Diese durchaus poetische Sentenz geht auf den Büchner-Preisträger Clemens J. Setz zurück, der nicht allein zu den Literati, sondern eben auch jahrelang zu den dichtenden Twitterati zählte und jetzt ein Buch über die Twitterpoesie veröffentlicht hat (Suhrkamp). Ein Gespräch über die von ihm ausgerufene "Nischenrevolution" der deutschsprachigen Dichtkunst im Lande Digitalien / Hari Kunzrus neuer Künstler-Roman "Blue Ruin" (liebeskind) / "Takt. Über Nähe und Distanz im menschlichen Umgang": Der Philosoph Martin Scherer, Betreiber eines "Büros für Beredsamkeit" in München, über seinen Essay (zu Klampen) / "Damenschach": Der zweite Roman des jungen Autors Finn Job (Wagenbach) / Das literarische Rätsel
Die Medienwissenschaftlerin Michaela Krützen fragt, was Zeitverschwendung ist, indem sie bekannten fiktiven Figuren wie Hans Castrop aus dem "Zauberberg", Jeff Lebowski aus "The Big Lebowski" oder Ilja Oblomow nachspürt.
Außerdem zeichnet Nora Bossong in ihrer Fiktion "Reichskanzlerplatz" ein Bild von Magda Goebbels, der Ehefrau von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels. "Die große Versuchung" ist der letzte Roman des peruanischen Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa. Die türkische Autorin Elif Shafak verbindet in ihrem neuen Buch "Am Himmel die Flüsse" zwei Jahrtausende Menschheitsgeschichte.
2021 bereits erschienen, gewinnt das Porträt der bisherigen Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten und derzeitigen demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris erneut an Aktualität. Ein Gespräch mit Harris' Porträtistin Marie-Astrid Langer, Korrespondentin der NZZ in San Francisco über ihr Buch (Suhrkamp).
Weitere Themen: "Die Tyrannei der Minderheit": Steven Levitsky und Daniel Ziblatt erklären, "warum die amerikanische Demokratie am Abgrund steht und was wir daraus lernen können" (DVA) / "Kälte": Der polnische Autor Szczepan Twardoch erzählt in seinem neuen Roman von einem russischen Revolutionär, der aus dem Gulag flieht (Rowohlt Berlin) / Von Apulien nach Berlin: Mario Desiatis Roman "Spatriati" (Wagenbach) / Das literarische Rätsel.
Die 1990 geborene französische Schriftstellerin Marion Messina gilt manchen schon als legitime Erbin Michel Houellebecqs und das nicht, weil sie so wie er Agrarwissenschaften studiert hat. "Die Entblößten" (Carl Hanser Verlag) heißt Messinas zweiter Roman, der vielfach als Abrechnung mit der Politik Emmanuel Macrons gelesen wird / "Der Stillstand": Die jüngste Dystopie des Amerikaners Jonathan Lethem (Klett-Cotta) / "James Baldwin. Der Zeuge" (C.H. Beck): Der Journalist René Aguigah widmet dem Schriftsteller und Bürgerrechtsaktivisten ein Porträt aus Anlass seines 100. Geburtstags. Ein Gespräch über Baldwins Aktualität / "Fenster ohne Aussicht": Der israelische Krimi-Autor Dror Mishani hat seit dem 7. Oktober 2023 Tagebuch in Tel Aviv geschrieben (Diogenes) / Das literarische Rätsel
In diesem Sommer feiert der Berliner Wagenbach-Verlag, der "Verlag für wildes Lesen", sein 60-jähriges Bestehen. Eine glückliche Fügung will es, dass dieses Haus, das seit jeher für seine italianità bekannt ist, im Jubiläumsjahr zahlreiche Autorinnen und Autoren herausbringt, die auch beim Ehrengast-Auftritt Italiens auf der Frankfurter Buchmesse im Herbst eine große Rolle spielen werden.
Charly Hübner arbeitet weiter an seinem Image als Tausendsassa, der preisgekrönte Schauspieler, Regisseur und Dokumentarfilmer hat jetzt eine Hommage an den Schriftsteller Uwe Johnson geschrieben, der sei der Autor seines Lebens: "Wenn du wüsstest, was ich weiß ... ". Außerdem ein Besuch bei der leicht exzentrischen, aber auch ganz reizenden Pariser Bestseller-Autorin Amélie Nothomb, wir reden über Briefeschreiben, darüber, ob man unveröffentlichte Manuskripte im Vatikan lagern kann und über ihren nun auf deutsch erschienenen Roman "Das Buch der Schwestern". Ebenfalls um Familienbande geht es in "Das versteinerte Herz" von Literaturnobelpreisträger Abdulrazak Gurnah und wir reden über den essayistischen Roman "Tremor" von Teju Cole. Als Hörbuch-Tipp Adele Neuhausers Lesung von Dirk Stermanns Buch über die Psychoanalytikerin Erika Freeman. Und natürlich nehmen wir Sie wieder mit in unser Rätseltaxi.
"Wilde Demokratie" und "Was ihr wollt": Protest steht im Zentrum zweier Sachbücher von Tim Wihl und Friedemann Karig, die wir besprechen. Eshkol Nevo verunsichert Figuren und Lesende mit seinen Geschichten, in denen niemandem richtig zu trauen ist, "Trügerische Anziehung" heißt der Band. Wir besprechen Annie Ernauxs kurzen Roman "Eine Leidenschaft". Und wir gehen in die Arktis, in die geheimnisvolle Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik, die sogenannte Nordostpassage, mit einer aktuellen Darstellung der Geschichte dieses Seewegs und mit dem historischen Reisebericht der ersten Frau, die diese Fahrt unternahm - 1839 brach Léonie d'Aunet auf. Rätseltaxi ist bestellt!
Kurz vor seinem Tod 1977 ließ der Vater des deutschen Wirtschaftswunders und Bundeskanzler Ludwig Erhard durch einen Ghostwriter, seinen Pressesprecher Hans "Johnny" Klein, seine Erinnerungen aufschreiben. Jetzt erst erblicken sie – 47 Jahre nach Erhards Tod – das Licht der Öffentlichkeit. Ein Gespräch mit dem Herausgeber Ulrich Schlie über Erhards "Erfahrungen für die Zukunft" (Econ) / Zum Tod des heute in Tirana verstorbenen großen albanischen Erzählers Ismail Kadare. Ein Nachruf von Antonio Pellegrino / "Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde" – Tijan Sila gewinnt den Ingeborg-Bachmann-Preis 2024. Ein Rückblick auf die 48. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt von Anne-Dore Krohn / "Der Ernst des Lebens" – Der neue Roman von Ulrich Peltzer (S. Fischer)
Beim diesjährigen Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb war sie neu in der siebenköpfigen Jury: Dramatikerin und Fernsehmoderatorin Laura de Weck (42). Diawn war mit ihr im Gespräch über den bevorstehenden "Bewerb" / Xita Ruberts Debüt "Die Unordentlichen" (Berenberg) / John Wrays Heavy-Metal-Roman "Unter Wölfen" (Rowohlt) / Leslie Jamison: "Splitter" (Classen) / Das literarische Rätsel
Flipperautomaten spielten in der Münchner Kindheit und Jugend des Essayisten Andreas Bernard eine wichtige Rolle. Um die Tristesse zäher Nachmittagsstunden nach Schulschluss zu durchbrechen, stand er in Bars, Kneipen und Imbissbuden am Flipper. Sie waren ihm ein Heilmittel gegen die Langeweile, "das mir über die prekäre Schwelle des Tages hinweghelfen konnte". Über die verblasste Welt der Flipper, die Geschichte dieser aus den Vereinigten Staaten stammenden Spielgeräte hat er ein aufschlussreiches Memoir geschrieben: "Der Trost der Flipper" (Klett-Cotta).
Leo Vardashvili: Vor einem großen Walde / Bernhard König: Musik und Klima / Isabel Allende: Der Wind kennt meinen Namen / Jhumpa Lahiri: Das Wiedersehen / Das literarische Rätsel: wer sitzt im Taxi von Wally?
Bernhard Setzwein: Kafkas Reise durch die bucklige Welt / Audiotheksprojekt Kafkas Kosmos / Najem Wali: Stadt der Klingen / Simon Sahner & Daniel Stähr: Die Sprache des Kapitalismus / Miranda July: Auf allen vieren / Das literarische Rätsel: wer sitzt im Taxi von Wally?
Bernadine Evaristo: "Zuleika". Mit "Mädchen, Frau etc." wurde die Britin 2021 auch hierzulande bekannt. Nun liegt ein früher Text von ihr auf Deutsch vor, "Zuleika", ein Versepos, das einiges wagt / Ilija Trojanow und Klaus Zeyringer: "Fans. Von den Höhen und Tiefen sportlicher Leidenschaft". Bestseller-Autor Ilija Trojanow und Klaus Zeyringer zeigen den Sport aus einer anderen Perspektive: aus der Perspektive von uns Fans! Denn wie der Sport erlebt wird, welche Höhepunkte, Emotionen, Rituale und Gemeinschaften er stiftet, das macht seine große Faszination aus. Klaus Zeyringer im Gespräch / Dana Grigorcea: "Das Gewicht eines Vogels beim Fliegen". Ein Bildhauer im New York der 20er-Jahre und eine Schriftstellerin auf seinen Spuren. Dana Grigorceas Roman kreist mit den Mitteln der Fiktion um die Frage, was Kunst wirklich ist / Yascha Mounk: "Im Zeitalter der Identität. Der Aufstieg einer gefährlichen Idee". Die Frage nach der Identität ist zu einer Art Obsession geworden, so die These von Yascha Mounk. Sie befeuere die gesellschaftliche Polarisierung und verhindere echte Gleichheit / Das literarische Rätsel. wer sitzt im Taxi von Wally?
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BR | seit 2021 | Länge ca. 55 Min.
Eine Produktion von Radio Bayern2 für den BR, Bayerischer Rundfunk