Sie ist verführerisch und verhängnisvoll: die Femme Fatale. Männliche Maler sind fasziniert von ihr und nutzen dieses Bildnis in ihren Werken. Bis Frauen ihren Platz in der Welt der Kunst einfordern und die Deutungshoheit über ihren Körper erobern.
Sie zeigen sie schön, verführerisch und den Tod bringend. Besonders die biblische Figur der Salomé wird häufig als Femme fatale in der Malerei interpretiert. Dabei bleibt sie ein historischer Mythos, eine männliche Fantasie – bis Frauen ihren Platz in der Welt der Kunst einfordern. Der Dämonisierung weiblicher Erotik setzen Künstlerinnen wie Ulrike Rosenbach, Evelyne Axell oder Maria Lassnig ihr eigenes Selbstverständnis entgegen und erkämpfen sich Freiheit und Gleichberechtigung.
Die Dokumentation wagt einen neuen Blick auf das Thema. Sie zeigt, wie sich das Bild der klassischen Femme fatale mit dem fortschreitenden Kampf um Gleichberechtigung in den 60er- und 70er-Jahren verändert hat und fragt, wo wir heute stehen, in Zeiten von MeToo-Debatte, Quotenfrauen und Genderforschung. Im Zuge der feministischen Bewegung haben Künstlerinnen sich den Mythos angeeignet, ihn umgedreht, neu besetzt und damit schließlich demontiert.
Arte/SR | 2022 | 43 Min.
Buch und Regie: Susanne Brand
Produktionsleitung: Bernhard Hauke
Produzentinnen: Nicola Graef, Susanne Brand
Redaktion: Natalie Weber (SR), Olaf Rosenberg (arte)
Eine Produktion von Lona Media im Auftrag des SR in Zusammenarbeit mit arte