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Machiavelli – Rap und Politik

Podcast

Machiavelli – Rap und Politik

Hip-Hop ist politisch geboren und Hip-Hop ist politisch geblieben. Egal, ob international oder in der Bundesrepublik: von N.W.A. bis K.I.Z., von Advanced Chemistry bis Kendrick Lamar. Rap liebt Politik und Politik liebt Rap. Manchmal offensiv aus jeder Zeile, manchmal versteckt zwischen den Reimen.


Vassili Golod, Jan Kawelke und Salwa Houmsi sprechen und streiten über diese Liebesgeschichte. Diskutieren etwa mit Gregor Gysi und Maxim K.I.Z über Gerechtigkeit, klären, warum Kanye West mit Donald Trump flirtet und reisen nach London, um die Briten zu verstehen – musikalisch und politisch. Dabei geht es immer um Menschen mit einer Stimme, um Menschen mit Macht – egal, ob sie Klunkerketten oder Krawatten tragen. Zur Idee, den Podcast "Machiavelli" zu nennen, sagen sie: 

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Niccolò di Bernardo dei Machiavelli war einer der bedeutendsten Politikphilosophen der Neuzeit. Tupac Amaru Shakur, auch bekannt unter seinem Pseudonym Makaveli, war einer der erfolgreichsten US-Rapper. Zwei Schlüsselfiguren von Politik und Hip-Hop, die beide unter demselben Namen erfolgreich wurden. «

Vassili Golod und Jan Kawelke

Deep Dive Kendrick Lamar vs. Drake: Beef des Jahrhunderts

Die HipHop-Welt ist seit ein paar Monaten eine andere: Die zwei einflussreichsten Rapper der Gegenwart, Drake und Kendrick Lamar, haben Beef. Wobei das Wort für die Heftigkeit der Auseinandersetzung fast schon untertrieben ist, denn es knallt so richtig und es kommen Themen auf den Tisch, die vorherige Beefs bei Weitem übersteigen: Es geht um häusliche Gewalt, verleugnete Kinder, falsche Vaterschaft, Ausbeutung, Kolonialismus, Rassismus und Pädokriminalität. Um nur ein paar der großen Themen zu nennen, die sich hier um die Ohren gehauen werden.

Dieser Beef erzählt uns aber nicht nur etwas über den Status der US-Rap-Kultur, über identitätspolitische Debatten, sondern auch über solche Auseinandersetzungen in Zeiten des Internets. Und darüber, dass so ein Konflikt außerdem oft mit ähnlichen Mechanismen funktioniert wie Politik und auch tatsächliche Auseinandersetzungen, wo Narrative, Confirmation bias, Verschwörungstheorien und Falschinformationen eine zentrale Rolle spielen.

Zum Staffelstart im sechsten Jahr von Machiavelli nehmen euch Vassili Golod und Jan Kawelke mit in diesen historischen Moment der US-Rap-Geschichte.

Politik-Podcast Elefantenrunde 2023

Das Jahr ist fast vorbei, Zeit für die letzte Machiavelli-Folge in 2023. Die Elefantenrunde ist in der Welt der Politik ein feststehender Begriff, wenn politische Schwergewichte nach einer Wahl zum Interview geladen werden. Genauso fest steht bei Machiavelli die Tradition, das Jahr mit den wichtigsten Stimmen im öffentlichen Politik-Diskurs zu beenden.

Hip-Hop-Podcast Mammut-Remix 2023

Was wäre ein Jahresende ohne den Machiavelli Mammut-Remix: Vassili Golod und Jan Kawelke haben Mal wieder die unterschiedlichsten, aber nicht minder wichtigen und klugen Stimmen aus dem Deutschrap-Kosmos zum Gespräch eingeladen.

Durch das Schicksal zusammengeworfen sprechen in dieser Folge nicht nur HipHop-Journalistinnen und -Journalisten wie Alba Wilczek und Falk Schacht, Johanna Kaatz, Alex Barbian, Emma Lübbert oder auch Ridal Carel Tchoukuegno und Steph Karl miteinander, sondern auch wieder einige Rapperinnen und Rapper wie das Berliner-Duo Bounty & Cocoa oder der Hamburger Rapper Ansu – und es gibt eine Premiere. Zum ersten Mal ist ein Produzent dabei, und was für einer: Bazzazian spricht mit Jan über die nächste Deutschrap-Generation. Und natürlich wie immer mit dabei ist auch COSMO-Kollegin Miriam Davoudvandi. Jedes zusammengeloste Paar hat (eigentlich) zehn Minuten Zeit, über ein Thema aus diesem Jahr zu sprechen. Wie zu erwarten, wurde der Rahmen etwas überzogen, aber das gibt euch mehr Podcast.

FAQ – SATARII & Luisa Gaffron

Die eine steht vor Filmkameras, die andere vor Mikrofonen - was beide eint: Ihre klare Haltung und ihre starke politische Stimme. Luisa-Céline Gaffron hat im Tatort mitgespielt, war für den Deutschen Schauspielpreis nominiert und ist aktuell in der ARD Mediathek im Polit-Drama "Und morgen die ganze Welt" zu sehen. SATARII konnte man letztens noch auf der Bühne beim COSMO Festival sehen, die Mannheimerin hat gerade ihre EP "Cyberpunch" rausgebracht, auf der sie über ihre Familiengeschichte erzählt, vom Aufwachsen und Leben in Deutschland und feministische Kampfansagen macht.

Vassili Golod und Jan Kawelke haben die beiden in Österreich getroffen. Eigentlich schaffen es die beiden Machiavelli-Hosts nicht gemeinsam auf Bühnen, aber eine Ausnahme machen sie entgegen aller Widerstände jedes Jahr: Das FAQ Festival im Bregenzerwald. Wo kluge Gedanken und gute Gespräche im Mittelpunkt stehen. Mit SATARII und Luisa-Céline Gaffron sprechen sie dort über ihr politisches Engagement in und außerhalb ihrer Kunst. Über Mittel und Wege mitzugestalten, über sprachliche Hürden und Selbstverwirklichung.

Olaf Scholz & RIN: Bundeskanzler trifft auf Rap-Star

Gipfeltreffen bei COSMO Machiavelli: Rap-Star RIN trifft auf Bundeskanzler Olaf Scholz. Zwei Menschen, die aus unterschiedlichen Welten kommen, aber eint, dass sie etwas hinterlassen werden. RIN hat der deutschen Musikszene schon längst seinen Stempel aufgedrückt, Scholz wird, ob er will oder nicht, in die Geschichte eingehen, Klima, Krieg, Krisen. Wie wollen die beiden erinnert werden, auf welche Meinung hören sie und welche Fehler haben sie gemacht? Im Gespräch mit Vassili und Jan von COSMO Machiavelli reden die beiden über die Kriege, die ihr Leben geprägt haben, über die Spaltung in der Gesellschaft, übers Pöbeln, und ob Olaf RIN einen deutschen Pass klarmachen kann.

Machiavelli: Fünf Jahre Rap und Politik

Der 15. August 2018 ist ein historisches Datum in den Machiavelli-Annalen. Vor fünf Jahren haben sich Jan und Vassili zum ersten Mal vor die Mikros im Cosmo-Wohnzimmer gesetzt. Leidenschaftliche Diskussionen, schlechte Wortwitze und präzise Analysen liefern sie auch in dieser Episode. Jan in Köln, Vassili in Kyiv. In der wohl glücklichsten Podcast-Fernbeziehung geht es um persönliche Highlights und Lowlights aus fünf Jahren Machiavelli und um Kopfhörer, die ins Klo fielen. Aber natürlich auch um Themen mit Substanz.

Deep Dive Little Simz: No Thank You

Wie verkauft man nicht seine Seele? Das neue Album von Little Simz "No Thank You" ist das große Einmaleins über den Spagat zwischen Kunst und Kommerz. Wie bleibt man als Artist bei sich? Opfert sein Geld und seine Gesundheit nicht einer gnadenlosen Industrie - und schafft es trotzdem noch, etwas Berührendes zu erschaffen? Premiere bei Machiavelli: Noch nie zuvor hat sich unser Rap- und Politik-Podcast einer Künstlerin zweimal gewidmet. Aber das neue Album von UK-Rapstar Little Simz "No Thank You" musste Jan Kawelke im Deep Dive unbedingt sezieren.

Deep Dive 2Pac: "2pacalypse now"

Wenn es beim Machiavelli Deep Dive um die wichtigsten politischen Alben der Geschichte geht, dann darf einer natürlich nicht fehlen: Rap- & Politik-Namenspate Makaveli aka Tupac Amaru Shakur.

Eine Welt, zwei Parallelen

"Eine Welt, zwei Parallelen", besser als mit diesem Celo-und-Abdi-Zitat, lassen sich die Lebensrealitäten von Vassili und Jan wohl nicht beschreiben. Während der Podcast-Aufzeichnung muss Vassili den Raum wechseln, Alarm in Charkiw, im Osten der Ukraine. Dort ist er gerade unterwegs für seine nächste Reportage, spricht mit den Menschen über fast 500 Tage russischen Angriffskrieg und ordnet für Jan den Prigoschin-Putschversuch und Popcorn-essende Soldaten ein. Währenddessen war Jan auf Festivals unterwegs, natürlich auch bei DEM deutschen HipHop-Festival, dem Splash!, das dieses Jahr 25-jähriges Jubiläum feiert. Nur angemessen, dass der wohl wichtigste Rapper der Gegenwart dort aufgetreten ist: Kendrick Lamar. Ein Auftritt, der Jan begeistert (na klar), aber auch zum Grübeln gebracht hat - darüber, was wir live eigentlich von Artists erwarten. Live auf der Bühne war Jan dann auch selbst noch und hat mit Nic von Sea Watch darüber gesprochen, wie es ist, Menschen vor dem Ertrinken zu retten und warum dieses zivilgesellschaftliche Engagement so wichtig ist. Dass es immer wichtiger wird, dass wir uns alle einsetzen, zeigen auch die aktuellen politischen Ereignisse in Deutschland. Vassili blickt aus der Ferne mit Sorge auf die Erfolge der AfD und hat mit einer Journalistin gesprochen, die ganz nah dran ist: RP-Redakteurin und AfD-Expertin Julia Rathcke. Und dann wollte Vassili noch unbedingt seiner Leidenschaft als Politik-Nerd nachgehen: Die SPÖ in Österreich hat einen Vorsitzenden gewählt und dabei das Ergebnis vertauscht. Ohne den österreichischen Journalisten Martin Thür wäre diese peinliche Panne vielleicht nie aufgefallen. Wie es dazu gekommen ist und was man daraus lernen kann, erzählt Martin persönlich. Freut euch also auf eine neue Folge vom Machiavelli Original. Eine Stunde Gespräch von zwei Freunden in zwei Welten.

Deep Dive Shirin David: Bitches brauchen Rap

Im neuen Machiavelli Deep Dive geht Jan Kawelke der Frage nach, ob die Behauptung "Bitches brauchen Rap" überhaupt stimmt, auch wenn er sich dafür erstmal durch die nervigste aller Fragen wühlen muss: Darf Shirin überhaupt rappen? Die YouTuberin und A-Prominente hat sich ja in den letzten Jahren transformiert und vor allem einen Titel für sich eingefordert: Rapperin. Den wollen ihr viele aber direkt wieder absprechen, vor allem Männer. Und dann ist Shirin auch noch eine feministische Rapperin, das ist ihr Anspruch, den sie auf dem Album formuliert. Aber ist "Bitches brauchen Rap" wirklich ein feministisches Werk und wie passt es in aktuelle Kontroversen rund um die millionenschwere Rapperin? Um diese Fragen und viele weitere zu beantworten, hat sich Jan Hilfe geholt von der feministischen Denkerin Emilia Roig.

Deep Dive Haftbefehl

Jan Kawelke begibt sich im Machiavelli Deep Dive auf eine Reise durch die politischen Rap-Alben der Geschichte und der Gegenwart. Er seziert Zeilen und klopft Takte auf ihre tieferen Bedeutungen ab. Diesmal: "Haftbefehl - Das weisse Album".

Machiavelli – das Comeback

Nein, Vassili und Jan hassen sich nicht. Ja, der Podcast geht weiter. Nachdem der Machiavelli-Winterurlaub ein bisschen ausgeufert ist, haben sich die zwei Hallodris nun endlich wieder vor dem Mikrofon im COSMO-Wohnzimmer zusammengesetzt und viel besprechen müssen. Vassili wohnt jetzt in Kyjiw, wie lebt es sich in einem Land im Krieg und mit einem Boxweltmeister als Bürgermeister? Jan ist auch ein bisschen in der Welt rum getingelt und hat in Brighton am Beach Architektur, Acts und Antslive bestaunt. Natürlich musste auch geklärt werden, ob Scholz und Selenskyj die größere Bromance ist, als Ansu und Loyle Carner. Die ersten beiden duzen sich nämlich nun, wobei die beiden Rapper über diese Base weit hinaus sind und schon zusammen Playstation gespielt (und natürlich eine Machiavelli Sessions aufgenommen haben). Außerdem geht's um neue Lieblingsshirts, Straußenparkplätze und Straßennamen-Debatten und es gibt neue Lieder für Vassilis Playlist von Apsilon, Paula Hartmann, Celine und Osiriz33.

Politik-Podcast Elefantenrunde 2022

Wir haben auch diesmal wieder unsere liebsten Politik-Journalisten zusammengetrommelt, damit ihr zwischen den Jahren ihre klugen Gedanken auf den Ohren haben könnt. In diesem Jahr gibt’s einige Besonderheiten: Zum Start haben wir ein kleines Revival für euch: Salwa Houmsi ist für einen Gastauftritt zurück bei Machiavelli. Sie spricht mit Jan über die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Außerdem haben wir Podcasterin und Klima-Aktivistin Luisa Neubauer eingeladen. Denn kaum jemand beschäftigt sich so intensiv mit den drängenden Problemen der Klima-Krise wie sie. Sie spricht mit Sophia Bogner von den Tagesthemen. Und wir holen unsere Machiavelli-Recherche-Chefin und China-Expertin Elena Scheerer vors Mikrofon: Zusammen mit Vassili spricht sie über die Lage in China. Und der darf diesmal sogar doppelt über Politik reden: Im zweiten Gespräch geht es zusammen mit Zeit-Journalistin Olivia Kortas natürlich auch um die Ukraine. Sandra Maischberger und Enissa Amani sprechen über den Iran, Tugba Tekkal und Khesrau Behroz über Katar. Außerdem dabei: Jagoda Marinić, Minh Thu Tran, Ulf Buermeyer und Yasmine M‘Barek. Danke an unsere wunderbaren Kolleginnen und Kollegen, die sich in diesem intensiven Jahresendspurt nochmal die Zeit genommen haben!

HipHop-Podcast Mammut-Remix 2022

Alle Jahre wieder kommt - der Mammut-Remix. Machiavelli lädt die liebsten Freundinnen & Freunde aus dem deutschen Rap-Journalismus-Kosmos ein, um gemeinsam auf das Jahr zurückzublicken. Damit das kein heilloses Durcheinandergeplapper gibt, werden alle Hosts per Losverfahren in neue Teams eingeteilt und besprechen in rund 15 Minuten ihr Wunsch-Thema aus 2022 - Hauptsache HipHop. Da geht es mal um cringige TikTok-Trends, mal um epische Musikvideos oder Rapperinnen, die abgerissen haben. Es wird philosophisch, politisch und hier und da auch ganz schön nerdig.

Mit Apsilon

Am Wochenende ist eine Musik-Legende der sogenannten Gastarbeiter-Generation gestorben: Metin Türköz. Er wurde 85 Jahre alt und hat Deutschland, die Gesellschaft und die Musik bis heute geprägt mit seinen Texten und seinem Sprachwitz. Heute prägen seine geistigen und musikalischen Kinder und Enkel unsere Gesellschaft. Einer von ihnen ist der Berliner Rapper Apsilon, den Jan Kawelke für diese Folge zu Gast hat. Arda, aka Apsilon, hat Jan erst letztes Jahr einen privaten Soundcloud-Link zu seinen ersten Tracks geschickt - seitdem hat sich viel getan. Apsilon beeindruckt seine Zuhörer mit seinem Sound, seinem Flow, seiner tiefen, druckvollen Stimme und vor allem mit den Inhalten seiner Musik. In seinen Tracks erzählt er vom Aufwachsen in Deutschland, von Rassismus, Polizeigewalt und Unterdrückung - aber auch von Hoffnung. Im Gespräch mit Jan erzählt er, wieso zwischen all der Wut noch immer Platz für Optimismus ist, wie er seinen politischen Aktivismus von der Straße übers Studio bis auf die Deutschrap-Bühnen des Landes bringt. Welche Rolle seine Großeltern dabei spielen und wie sein Blick auf den Umgang mit "Gastarbeitern" in Deutschland ist.

LIZ & Omid Nouripour

Zwei Biografien, die ganz unterschiedlich verliefen und doch so viel gemeinsam haben. Er ist als "MC Omid" im Rap früh gescheitert, dafür aber in der Politik erfolgreich. Nouripour ist gemeinsam mit Ricarda Lang an der Spitze der Grünen und hat das geschafft, was selbst Joschka Fischer nie gelungen ist: Seinen Wahlkreis direkt zu gewinnen. Sie ist aktuell eine der aufregendsten Rapperinnen in Deutschland. Wird in einem Atemzug genannt mit den Frankfurter Giganten Azad, Haftbefehl - LIZ. Wer echten, puren, rohen Rap liebt, der wird in den vergangenen zwei Jahren nicht an der Rapperin vorbeigekommen sein - sie vereint die Sprache der Straße mit der Kunst der Renaissance. Im Gespräch mit Vassili Golod und Jan Kawelke im ARD Hauptstadtstudio sprechen die beiden über ihre Lieblingsorte in der Main-Metropole, über Legalisierung, Kuzengs, Verantwortung und natürlich über Rap & Politik.

Deep Dive: Loyle Carner

Der sympathischste Rapper der Welt ist zurück. Egal, wo man Loyle Carner sieht, irgendwie scheint er immer verschmitzt zu lächeln. Dabei macht der Südlondoner alles andere als die ganze Zeit Gute-Laune-Musik. Klar, seine jazzig-knisternden Produktionen, über die er mit seiner warmen Stimme drüberspaziert, sind musikalisch oft Wohlfühl-Songs, inhaltlich knirscht es auf dem neuen Album "hugo” aber ganz schön. Der erste Song auf diesem Werkt hat sogar den Titel "hate”. Und es geht nicht minder hart weiter: Wut, Enttäuschung, Trauer, Verzweiflung, Unsicherheit - all das erleben wir. Es muss also offenbar viel raus bei dem 28-Jährigen. Der Auslöser dafür ist sein leiblicher Vater. "Das Album handelt im Grunde von mir, meinem Vater und davon, Autofahren zu lernen.” Über die Zeit des Lockdowns gibt Loyles leiblicher Vater dem Sohn Fahrstunden, die im Laufe ihrer gemeinsamen Zeit eher zu Therapiestunden werden, denn es gibt viel zu besprechen. Loyle nimmt uns auf "hugo” mit auf eine Rundfahrt durch sein Leben, von seinen Wurzeln in Guyana, über die Gewalt auf den Straßen Londons, bis zum Licht seines Lebens, dem gerade geborenen Sohn. Nach Little Simz und Dave wagt Jan Kawelke in dieser Folge erneut einen Deep Dive in das Werk eines außergewöhnlichen britischen Artists - und entdeckt erstaunliche Überschneidungen.

Iran: Frauen, Leben, Freiheit

"Meydoone Jang" - "Kriegsschauplatz", so nennt der iranische Rapper Toomaj in seiner aktuellen Single seine Heimat, den Iran. Straßenschlachten, Polizisten, die auf offener Straße auf Menschen schießen, Demonstrierende, die verschwinden - und jetzt das berüchtigte Evin-Gefängnis in Teheran in Flammen. Nach wiederholten Protesten in den vergangenen Jahren scheint die Islamische Republik Iran nun wirklich an der Kippe zur Revolution, einer feministischen Revolution. Der Auslöser dieses möglichen Umsturzes ist der gewaltsame Tod einer jungen kurdischen Frau: Jina Mahsa Amini. Auf ihren Grabstein schreiben die Eltern "Jina, Liebste, du stirbst nicht. Dein Name wird ein Symbol werden.” Sie sollten Recht behalten. Im ganzen Land protestieren Menschen, "Jin Jiyan Azadî" - "Frauen, Leben, Freiheit" schallt durch die Straßen.  Ebenso wie die Hymne der Proteste: "Baraye" von Shervin Hajipour. Der iranische Sänger hat mit einem simplen Songkonzept Millionen Menschen erreicht, vielleicht bekommt er sogar einen Grammy für sein Werk. In "Baraye", übersetzt "Dafür", liest er singend Tweets vor, in denen die Iranerinnen geschrieben haben, wofür sie auf die Straßen ziehen. "Er hat all das auf den Punkt gebracht: Das ganze Unbehagen, das ganze Staatsversagen und die ganze Unterdrückung", sagt Natalie Amiri. Die ARD-Journalistin ist in dieser Folge Vertretung für Vassili. Natalie war von 2015 bis 2020 Korrespondentin für die ARD in Teheran, ihr Buch "Zwischen den Welten: Von Macht und Ohnmacht im Iran" erzählt von ihren Erfahrungen und den Menschen vor Ort. Heute ist Amiri Moderatorin vom Weltspiegel und eine der wichtigsten Stimmen rund um die Lage im Iran.  Ebenfalls wichtige Stimmen sind die Rapperinnen und Rapper im Ausland: Sei es die iranische Rapperin Justina, die heute in Schweden im Exil lebt, oder die Deutschrapper Xatar, Azad und Fard, die sich zu der aktuellen Lage äußern. Und einstimmen, in die Hoffnung, die auch Natalie Amiri hat: "Ich hoffe, die Menschen im Iran bekommen Freiheit und ihre Rechte."

Brasilien: Battlerap gegen Bolsonaro

Brasilien hat gewählt. Einen neuen Präsidenten gibt es aber, entgegen aller Hoffnungen, noch nicht. Am Ende war die Wahl zwischen dem Amtierenden Jair Bolsonaro und seinem Herausforderer Lula Da Silva knapper, als erwartet. Es liegen viele Hoffnungen auf Lula, nicht nur weil Bolsonaro das Land die letzten vier Jahre mit seiner katastrophalen, militanten, rechtsradikalen Politik ins Chaos gestürzt hatte, sondern auch, weil sich die Musikszene und insbesondere der HipHop geschlossen hinter Lula stellte. Beide Kandidaten hatten ihren eigenen Song zum Wahlkampf. Nur war es bei Lula eine Hymne und bei Bolsonaro eine 13-minütige Abrechnung. Brasilianischer Rap nimmt eh kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, mit den Problemen des Landes abzurechnen.
Ganz vorne mit dabei ist der große Rap-Star des Landes: Emicida. Der Sao Paulaner verschaffte sich zu Beginn seiner Karriere Respekt im Battlerap. An den Straßenecken der Megametropole battlete er seine Gegner lyrisch in Grund und Boden. Heute hat er einen neuen Gegner: Die Politik, die Mächtigen, die Ungerechtigkeit in Brasilien. Emicida steht damit in einer langen Tradition von Protest-Musik in Brasilien. Schon in den 60er und 70er Jahren lehnte sich "Tropicalia" auf gegen die Militärdiktatur und leistete einen entscheidenden Beitrag zur Revolution.

Körper: Mit KeKe

Es ist ein bisschen paradox, denn zum einen ist die wichtigste Regel bei Körpern: Nicht kommentieren. Zum anderen müssen wir aber unbedingt mal über Körper reden. Darüber, warum es so wichtig für unser Leben, unsere Karriere und sogar unser Glück ist, wie wir geboren wurden und gebaut sind. Und wie wir es vielleicht schaffen, uns davon zu lösen.
Ein politischer Prozess, denn Körper sind politisch - in der Musik und in der Gesellschaft. Body Positivity, Fat-Shaming, Fetischisierung, Fitness-Bros, Alpha-Männer, Beatuy-OPs, Körper mit Behinderungen, Frauenhass und Rassismus - beim Thema Körper kommt einiges zusammen.
Da Vassili gerade in der Ukraine ist, hat sich Jan für diese Folge absolut ebenbürtige Unterstützung an die Seite geholt: Die Wiener Rapperin KeKe ist als Co-Host in dieser Folge dabei. Sie hat gerade den Song "Thick” veröffentlicht, in dem sie rappt: "My body ain't a trend, das ist meine Existenz.” Denn wie wir uns in unseren Körpern fühlen und wie wir die Körper anderer sehen, ist von Schönheitsidealen und Trends geprägt. Und das ist ein Problem.
Auch mit dem Rapper Disarstar haben wir über Körperbilder im Rap gesprochen und darüber, was Fitness damit zu tun hat. Natalie Rosenke hat uns erklärt, warum so viele Körper unter Diskriminierung leiden. Sie kämpft als Vorsitzende der Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung auf politischer Ebene dafür, dass alle Körper akzeptiert werden. Denn das sollte unser Ziel sein. Also mehr über Körper reden, weniger kommentieren.

Alle älteren Folgen von Machiavelli gibt es hier.

Die Hosts

  • Vassili Golod wurde 1993 mutmaßlich per Dekret erlassen und isst Politik-Artikel zum Frühstück wie Russisch Brot. Er ist die Politik-Hälfte von Machiavelli und liebt gute Anzüge genauso wie hitzige Debatten. Hintergrundgespräche stehen deswegen im Vordergrund seiner Freizeitgestaltung. Sein Weihnachten ist der Wahlsonntag und weder die politische noch die tatsächliche Kälte konnten ihn aufhalten, in Moskau als Journalist zu arbeiten. Momentan widmet Vassili sich der Mammutaufgabe, den Deutschen den Brexit zu erklären. Seit März 2020 arbeitet er im ARD Studio in London. Vassili kennt einen Eminem-Song.

Credits

WDR | seit 2018 | jeden zweiten Mittwoch
Moderation: Vassili Golod, Salwa Houmsi, Jan Kawelke
Eine Produktion von WDR COSMO für den WDR, Westdeutscher Rundfunk

Logo WDR (Bild: WDR)
Eunique, rappend, bei einem Konzert im Astra Kulturhaus in Berlin, mit blonder, langer Perücke und silberner Jacke.

Hiphop – Rap, Beats und Breakdance

Hiphop – dazu gehören nicht nur Breakdance, Graffiti und Beatboxing, sondern auch politische Texte. Verwurzelt im afroamerikanischen Funk und Soul kam der Stil in den 80ern auch in Europa an. Und entwickelt sich bis heute weiter.