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Zoom: Musikgeschichte, und was sonst geschah zum Hören

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Zoom – Musikgeschichte, und was sonst geschah

Sie interessieren sich für skurrile Anekdoten oder kleine Geschichten, die über das gewöhnliche Klassik-Wissen hinausgehen? Dann sind Sie bei "Zoom" genau richtig. Hier erfahren Sie, warum Beethoven dauernd umgezogen ist. Oder, dass Tschaikowsky die Bayreuther Festspiele kritisiert hat. Welche Hysterie Franz Liszt als Pianisten-Titan bei seinen Fans ausgelöst hat, und noch vieles mehr.

Beethoven zieht um

Wien, Heiligenstadt, Mödling, Baden, Schönbrunn, Unter-Döbling, Hetzendorf, Penzing und viele mehr. So heißen die Orte, wo Beethoven einst gewohnt hat. Und das waren noch lange nicht alle. Angeblich ist der Komponist in Wien über 60 Mal umgezogen - und das in 35 Jahren. Aber warum?

Eine Uraufführung mit Folgen

Die Uraufführung seiner erster Symphonie - ein Abend, der Sergej Rachmaninows Leben für immer verändern sollte ... Die Ernüchterung kam bereits nach der Generalprobe, der Komponist war zutiefst unzufrieden mit seinem Werk, von dem er zuvor ganz überzeugt war. Und auch die Kritiken fielen vernichtend aus.

Josef Myslivecek, der "göttliche Böhme"

Manchmal tun sich Eltern mit hochbegabten Kindern leicht ... Da zieht Vater Mozart seinen Sohn als Musikwunder präsentierend durch die Lande oder Julius Korngold vermiest seinem Sohn die Freizeit: Erich Wolfgang, nix baden, komponieren! Was aber, wenn die Eltern keinen Draht zur Kunst haben. Manchmal muss man sich selbst helfen – wie Josef Myslivecek.

Schumanns Rheinfall

Robert Schumann und seine innere Zerrissenheit. Vielmehr: Schumann war psychisch krank, vielleicht aufgrund einer Syphilis-Erkrankung, es könnte aber auch eine bipolare Störung gewesen sein. Jedenfalls war es offenbar ein ziemliches Auf und Ab mit Angstzuständen und Wahnvorstellungen, zwischendurch muss er wieder sehr klar gewesen sein. Im Februar 1854, kurz vor Fasching, wurde es ganz plötzlich besonders schlimm und in einem unbeobachteten Moment schlüpft er aus der Düsseldorfer Wohnung, nahe am Rhein. Und landet: mitten im Karnevalszug.

Der Fall Prokofjew

Sergej Prokofjew lebte nach der Oktoberrevolution 1918 lange Zeit in der Emigration, erst in den USA, dann in Frankreich. Dort hat er seine erste Frau kennengelernt, eine spanische Sängerin mit dem Künstlernamen Lina Llubera. Nach fast 20 Jahren im Ausland ging die Familie - das waren Prokofjew mit Frau und zwei Söhnen - zurück in die (damalige) Sowjetunion. Und was passiert: Prokofjew trifft die Liebe seines Lebens. Eine junge Literaturstudentin namens Mira Mendelssohn. Dieses Treffen sollte nicht nur sein Leben für immer verändern, sondern auch das Leben seiner ersten Frau. Und zwar dramatisch ...

Richard Wagner im Caffè Lavena

Es riecht nach salzigem Wasser, nach Hafen und nach altem Holz. Aber auch nach frischem Gebäck und frisch gebrühtem Espresso. Die Kellner im Caffè Lavena haben alle Hände voll zu tun. Viele Touristen möchten unbedingt hier ihren Cappuccino trinken, wie so viele berühmte Personen vor ihnen: Arthur Rubinstein, Franz Liszt, und allen voran Richard Wagner. Unser ZOOM nimmt Sie mit nach Venedig - und begibt sich auf die Spuren von Richard Wagner.

Carl Czernys Nächte am Klavier

Obwohl Czerny zu den angesehensten Klavierlehrern in ganz Wien gehörte und in den Adelshäusern ein- und ausging, gehörte er nie wirklich dazu. Für gewöhnlich komponierte Czerny abends. An diesem besonderen Abend aber hat er nicht die Kraft dazu. Ganz aufgewühlt kommt er von einem Konzert zurück in seine Wohnung und setzt sich ans Klavier. Was ist geschehen? Unser ZOOM verrät es.

Vaclav Pichls letztes Konzert

Auf nach Wien, genauer ins Lobkowitzpalais. Dort hatte am 3. Jänner 1805 die Uraufführung von Beethovens 3. Symphonie, der "Eroica", stattgefunden. Und auch drei Wochen später machen sich die Wiener Musikfreunde auf, dort ein Konzert zu besuchen. Es wird ein Abend werden, den sie ihr Lebtag nicht vergessen werden!

"Die Dauerwelle" Fritz Kreislers Vibrato

Er war der erste, der es immer tat: Fritz Kreisler, der Wiener Charmeur mit dem gepflegten Schnurrbart und dem schlanken Ton. Kreisler gilt als erster Geiger, der ununterbrochen vibrierte. Doch die Vertreter der Historischen Aufführungspraxis haben dem Gewackel den Kampf angesagt - allen voran Roger Norrington, der mit seinem Radio-Sinfonie-Orchester Stuttgart selbst die spätromantische Musik absolut vibratolos spielt. Unser ZOOM erzählt die Geschichte einer Infektion.

Die Eigenheiten des Monsieur Lully

Mit 14 Jahren verlässt ein talentierter Junge seine Heimatstadt Florenz und geht nach Frankreich. Giovanni Battista Lulli heißt der Italiener, der das Glück hatte, als Tänzer, Geiger und Schauspieler an den Hof Ludwig XIV. zu kommen. Bald schon tanzt er mit dem jungen Ludwig Seite an Seite, der Ausgangspunkt für eine beispiellose Karriere am Hofe des Sonnenkönigs, die ihn in den Adelsstand hievte. Die Kompositionen von Lully, wie er sich bald französisch nannte, verbreiteten sich in ganz Europa. Wie war dieser Lully eigentlich? Unser ZOOM verrät es.

Paganini spielt auf der G-Saite

Heute geht es um den sogenannten Teufelsgeiger Niccolò Paganini: Er sah für viele gruselig aus, und das war durchaus Absicht und Teil seiner Show. Und er konnte natürlich spielen wie kein Anderer. Einmal hat er ein Konzert nur auf einer Saite zu Ende spielen müssen. Die anderen waren gerissen. Zufall oder auch Teil der großen Paganini-Show? Unser ZOOM verrät es.

Philipp Glass als Taxifahrer

Die Musikwelt ist - wie das Leben - voll von Schwierigkeiten, Ab- und Umwegen. Vor allem wenn es um die materielle Existenz geht, wird so manchem Musiker ein recht hohes Maß an Flexibilität abverlangt. So war zum Beispiel in den 1970er Jahren in den Straßen von New York ein Mann als Taxifahrer unterwegs, dessen Musik nicht nur in den Inner Circles des Musikbetriebs bereits sehr bekannt war. Allein die Angst vor dem materiellen Absturz hielt Philipp Glass am Steuer seines Yellow Cab.

E.T.A Hoffmanns Wahnsinn

Er bewunderte Mozart. So sehr, dass er sich nach ihm benannte: Ernst Theodor Amadeus, den man heute einfach als E.T.A. Hoffmann kennt. Als Schriftsteller hat Hoffmann seinen festen Platz in der Literaturgeschichte. Weitaus weniger bekannt wurden seine musikalischen Schöpfungen. Dabei sah Hoffmann sich selbst mehr als Komponist. Nach zahlreichen literarischen Erfolgen näherte sich Hoffmann gegen Ende seines Lebens immer mehr den Figuren und Stoffen seiner Fantasie an und verschwand geradezu hinter ihnen. Unser ZOOM zeichnet in einem düsteren Monolog die Seelennöte Hoffmanns zwischen kreativ-fantastischen Höhenflügen und realen Angstzuständen nach.

Bülow contra Nietzsche

Wer hat sich nicht schon einmal dazu verführen lassen, es den großen Komponisten gleich tun zu wollen, eilig zu Papier und Feder gegriffen und am Ende mit dem Gedanken geliebäugelt, es könne doch ein kleiner musikalischer Genius in ihm verborgen sein? Dass sich im Kreis der "Möchtegern-Mozarts" zuweilen auch Philosophen tummeln, zeigt sich am Beispiel Friedrich Nietzsches.1872 bat dieser den Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow, einen Blick auf seine soeben vollendete "Manfred-Meditation" für Klavier zu werfen. Die Antwort erfolgte prompt und schonungslos, wie unser ZOOM zu berichten weiß.

"Jauchzet, frohlocket!"

Johann Sebastian Bach ist bekannt dafür, seine musikalischen Einfälle immer wieder verwertet zu haben. Berühmtestes Beispiel ist das Weihnachtsoratorium, dessen große Arien und Chöre fast ausschließlich aus früheren Werken Bachs stammen. Unser ZOOM erzählt von einem besonderen Reyclingprodukt des Komponisten.

Alle älteren Folgen von "Zoom – Musikgeschichte, und was sonst geschah" gibt es hier in der Audiothek.

Credits

BR | seit 2009 | neue Folgen immer samstags
Eine Produktion von BR Klassik, Bayerischer Rundfunk

Logo BR (Bild: BR)
Violinistin Hilary Hahn, mittellange, braune Haare spielt zusammen mit einem Orchester.

Klassische Musik

Vom Kammerkonzert bis zum Orchesterabend: Klassische Musik begeistert durch ihre Vielfalt und Virtuosität.