Sir Simon Rattle, ab der Saison 2023/24 Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, gab seinen Einstand in der Münchner Isarphilharmonie mit Mahlers Symphonie Nr. 9 im November 2021. Mit hundertprozentigem Einsatz und jederzeit perfektionistischem Anspruch zelebrieren Musiker*innen und Dirigent die Dramatik und Vielschichtigkeit dieses letzten vollendeten Werks Gustav Mahlers, das nach orchestralen Stürmen und Kontrasten von höchster Spannung in einem leise verhallenden Schluss letztlich zu Harmonie und Frieden findet.
Gustav Mahlers letzte vollenedete Symphonie gilt als sein kompositorisch hochwertigstes Werk. Es widmet sich, ähnlich wie auch seine 4. Symphonie dem Abschied. Die progressive Chromatik und die Ausreizung des tonalen Raums verweisen schon auf die neue Musikepoche der Neuen Musik. Weitere typische Merkmale in Mahlers später Schaffensphase sind die Abkehr vom Melodischen und das Fehlen von konkreten Themen.
Mahler war ein abergläubischer Mensch und glaubte an den "Fluch der Neunten", dem seiner Meinung nach bereits Beethoven, Bruckner und Schubert zum Opfer gefallen waren. So weigerte er sich, sein vorheriges Werk "Das Lied von der Erde" als 9. Symphonie zu bezeichnen, obwohl es oft als solche angesehen wird. Gustav Mahler starb im Mai 1911, ohne je eine Aufführung seiner 9. Symphonie gehört zu haben.
BR | 2022 | 81 Min.
Komponist: Gustav Mahler
Orchester: Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunk
Dirigent: Sir Simon Rattle
Eine Produktion von BR-KLASSIK für den BR, Bayerischer Runfunk