"Emilia Pérez" - Drogenmafia als wildes Musical Es ist ein lukrativer und zugleich höchst ungewöhnlicher Auftrag für die Anwältin Rita (Zoe Saldana): Der mexikanische Drogenboss Manitas del Monte (Karla Sofía Gascón) möchte mit ihrer Hilfe sein altes Leben hinter sich lassen und sich in eine Frau namens Emilia Pérez verwandeln. Doch die Gewalt aus dem alten Leben macht auch vor dem neuen keinen Halt. "Emilia Pérez" ist das neue Werk des gefeierten französischen Regisseurs Jacques Audiard - eine außergewöhnliche Mischung aus Musical, Melodram, Drogenthriller und Trans-Film. Zur Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes wurde Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón als erste Trans-Schauspielerin mit dem Darstellerpreis ausgezeichnet. Aktuell ist sie für den Europäischen Filmpreis nominiert. In "kinokino" erzählen Gascón und Audiard vom Kampf gegen Gender-Klischees und von der Herausforderung, die queere Geschichte ausgerechnet in der Männerwelt der Drogen-Barone anzusiedeln.
25 Jahre nach "Gladiator" folgt jetzt die Fortsetzung: Im Kolosseum kämpft diesmal Lucius, der damals noch ein Kind war. Ihn spielt der irische Newcomer Paul Mescal, der spätestens seit dem Independent-Erfolg "Aftersun", für den er eine Oscarnominierung erhielt, in Hollywood heiß gehandelt wird. Im Interview erzählt er kinokino, wie ihm der Spagat zwischen Schüchternheit und Leinwandpräsenz gelingt.
Diese Woche in "kinokino": Trauerreise nach einem Bestseller: "Marianengraben" Diese zwei haben die Freude am Leben verloren: Paula (Luna Wedler), deren kleiner Bruder unter ihrer Aufsicht ertrunken ist. Und Helmut (Edgar Selge), der die Asche seiner verstorbenen Frau vom Friedhof stehlen will, um sie nach Südtirol zu bringen. Der Zufall führt beide zusammen – und schon sitzen sie in seinem Campingbus und kurven Richtung Italien. "Marianengraben" ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Jasmin Schreiber und will übers Abschiednehmen und Weiterleben erzählen. Wie es gelungen ist, eine leichte Note in ein trauriges Thema zu bringen, erzählt das ungleiche Darsteller-Duo Wedler und Selge im "kinokino"-Interview.
Alter weißer Mann" - Kann man über die Probleme alter weißer Männer lachen? Ja, findet Komödienexperte Simon Verhoeven. Mit "Alter weißer Mann" greift Verhoeven wie schon bei "Willkommen bei den Hartmanns" ein gesellschaftlich relevantes und kontrovers diskutiertes Thema auf und versucht es auf komödiantische Weise aufzubereiten. "Riefenstahl" - Der Dokumentarfilmer Andres Veiel hatte Zugriff auf den Nachlass von Leni Riefenstahl und wagt einen Dokumentarfilm über die Filmemacherin, die für Hitler und Goebbels machtvolle Film-Inszenierungen schuf. Anora" - Das gefeierte Sex- Dramedy wurde in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Es hat einen Plot wie eine Soap-Opera: Ein russischer Oligarchensohn bucht eine Stripperin und verliebt sich auf der Stelle in sie. "kinokino" konnte mit Regisseur Sean Baker ("The Florida-Project") und Anora-Darstellerin Mikey Madison über die Dreharbeiten sprechen.
"Dreißig Jahre an der Peitsche". Filmemacher und Aktivist Rosa von Praunheim kommt mit seinem neuen, vom BR koproduzierten Dokudrama nach Franken. "Baba Kush": Kiffen, bis die Polizei kommt. Regisseur Leon Kluth spricht in "kinokino" über eine Teenager-Freundschaft auf Belastungsprobe und den herausfordernden Dreh in der Enge einer Telefonzelle. "My Place Is Here": Kraftvolles italienisches Kino. Außerdem in dieser Sendung der Gewinnerfilm des Förderpreises "Neues Deutsches Kino" und ein Portrait der Schauspielerin und Regisseurin Emma Bading, die im Spielfilm "The Man from Rome" zu sehen ist und auf den Hofer Filmtagen zwei eigene Kurzfilm-Regiearbeiten präsentiert.
Diese Woche in kinokino: Hagen - im Tal der Nibelungen – ein deutsches Fantasykino für den internationalen Markt, The Apprentice – Wie Trump wahrscheinlich wurde, was er ist, Widerstands-Drama im Dritten Reich von Andreas Dresen: “In Liebe, Eure Hilde”, Klitschko – ein Dokumentarfilm über den Boxer und Politiker.
Literarischer Lieferant – "Der Buchspazierer": Er lebt in seiner eigenen Welt, kennt gefühlt alle Bücher und bringt sie den Leuten nach Hause an die Haustür. Die Geschichte vom "Buchspazierer" wurde erst als Roman erzählt und nun als Film. Mit Christoph Maria Herbst in der Hauptrolle des leicht verschrobenen Carl Kollhoff, den eines Tages ein junges Mädchen auf seinen Touren begleitet, was sein Leben gründlich umkrempelt. Ein modernes Märchen über die heilende Kraft der Literatur, das ein bisschen so wirkt, als hätte der Buchhandel es finanziert. In "kinokino" verraten Christoph Maria Herbst und Kinderdarstellerin Yuna Bennett, was sie privat gerne lesen.
"Joker 2: Folie à Deux" – Er ist einer der ikonenhaftesten Bösewichte der Filmgeschichte: der Joker aus dem Batman-Comic- und Filmuniversum. 2019 widmete Regisseur Todd Phillips dieser Figur einen Film – "Joker" avancierte zum Publikumshit und Kultfilm, Joaquin Phoenix holte mit der Rolle einen Oscar. In "Joker 2: Folie à deux" findet das Drama nun seine Fortsetzung. Nach seiner brutalen Mordserie ist Joker Arthur Fleck in einer psychiatrischen Anstalt für Schwerverbrecher gelandet – und glaubt, in Harley Quinn, gespielt von Lady Gaga, seine große Liebe gefunden zu haben. "kinokino" hat Regisseur Todd Phillips und das Starensemble dieses Jahr beim Filmfestival in Venedig getroffen, wo der erste "Joker" 2019 den Goldenen Löwen gewonnen hatte. Im Interview erzählt Todd Phillips, warum der Film ein düsteres Musical geworden ist. Und Joaquin Phoenix und Lady Gaga erinnern sich, was sie am tiefsten bewegt hat bei dieser musikalischen Reise in höllische Abgründe.
"Megalopolis": Macht und Gier sind der Niedergang der Menschheit. Weshalb Architekt und Visionär Cäsar Catalina (Adam Driver) die einst prunkvolle Stadt New Rome umgestalten will. Doch damit stößt er auf Widerstand, eine Spirale aus Gewalt, Sex und Intrigen setzt sich in Gang. Mit der Science-Fiction-Fabel "Megalopolis" erfüllt sich Altmeister Francis Ford Coppola einen Traum, dem er seit den 80er-Jahren nachhängt. Um das nötige Budget zu stemmen, verkaufte er Teile seiner Weingüter. War es das wert? "kinokino" sah die wuchtige Produktion bei den Filmfestspielen von Cannes und hat Zweifel, ob der "Pate"-Regisseur mit diesem Blick auf die Welt wirklich sein filmisches Schaffen krönt.
"Die Fotografin" – Kate Winslet verkörpert die legendäre Lee Miller. Als Fotomodell wollte sie nicht länger das Objekt männlicher Begierden sein, als Fotografin ging sie in die Geschichte ein: Lee Miller. Während des Zweiten Weltkriegs ist sie Reporterin an der Front, fotografiert die Befreiung der Konzentrationslager Dachau und Buchenwald – und macht ein berühmtes Selbstporträt in Hitlers Badewanne. "Die Fotografin" ist eine Filmbiografie über die Schrecken des Krieges und weibliche Selbstbehauptung in einer Männerwelt. Im "kinokino"-Interview erzählt Hauptdarstellerin und Produzentin Kate Winslet, wie dieser Film zu ihrem Herzensprojekt wurde.
"Treasure" – Stephen Fry auf Auschwitz-Reise Um das Vermächtnis ihrer jüdischen Familie zu erforschen, reist die amerikanische Journalistin Ruth 1991 mit ihrem Vater, der Auschwitz überlebt hat, nach Polen. Die beiden erleben hochemotionale, aber auch humorvoll-groteske Momente und kommen einigen Geheimnissen auf die Spur. Mit "Treasure" hat Regisseurin Julia von Heinz ihre erste internationale Produktion gedreht, prominent besetzt mit Lena Dunham und Stephen Fry, der selbst Angehörige in Auschwitz verloren hat. "kinokino" hat das Team von "Treasure" bei der Weltpremiere getroffen und über das Filmthema in diesen politischen Krisenzeiten gesprochen.
"Das Flüstern der Felder" – Ölgemälde als Animationskunstwerk Nach "Loving Vincent" wagt sich Regisseurin und Künstlerin Dorota Kobiela Welchman alias DK erneut an ein ambitioniertes Filmprojekt. Zusammen mit Hugh Welchman erweckt sie den polnischen Klassiker "Die Bauern" mit über 80.000 aufwendig erstellten Ölgemälden zum Leben. Als die junge Bäuerin Jagna die Zwangsheirat mit einem wohlhabenden Bauern eingeht, obwohl sie seinen Sohn liebt, wird sie zum Neidobjekt der Dorfgemeinschaft und muss um ihre Unabhängigkeit kämpfen. DK verrät "kinokino", wie man ohne KI, aber mit 150 Malern die Kino-Leinwand befüllen kann und weshalb die Geschichte einer rebellierenden Frau den Menschen bis heute bewegt.
Jokers Rückkehr und der Goldene Löwe – Glamour, Gaga und Preise in Venedig Mit dem ersten Joker-Film gewann Regisseur Todd Phillips 2019 in Venedig den Goldenen Löwen. Nun kehrt er – wieder mit Joaquin Phoenix in der Titelrolle – zurück auf den Lido und stellt die Fortsetzung "Joker – Folie à Deux" vor, ein düsteres Musical, mit Lady Gaga als Jokers unheimliche Geliebte, Harley Quinn. Im "kinokino"-Interview erzählen Phoenix, Lady Gaga und Phillips von dieser musikalischen Reise in höllische Abgründe. Außerdem blickt "kinokino" auf weitere Höhepunkte des Festivals und stellt die Preisträger-Filme vor. Wer wird mit dem Goldenen Löwen im Gepäck nach Hause gondeln?
Diese Woche in kinokino die ersten Höhepunkte der Filmfestspiele von Venedig: "Beetlejuice Beetlejuice": Michael Keaton kehrt als Krawall-Poltergeist zurück.
Diese Woche in kinokino: "Die Ermittlung": ein Blick in die Hölle von Auschwitz, LIFE. Hollywood: ikonenhafte Fotografien der Filmgeschichte, "Ein kleines Stück vom Kuchen": iranische Regisseurinnen unter Druck, Außerdem wird die wilde, queere Gangster-Ballade "Love Lies Bleeding" mit Kristen Stewart vorgestellt, die im "kinokino"-Interview von ihrer Lust an unkonventionellen, Grenzen überschreitenden Stoffen erzählt.
Nach dem Oscar aufs Filmfest – Sandra Hüller in "Zwei zu Eins": The Stars are back! Viele bekannte nationale und internationale Namen tummeln sich in diesem Jahr auf dem Filmfest München, und das gilt auch für den Eröffnungsfilm. In der Währungsunions-Komödie "Zwei zu Eins" spielt Sandra Hüller, die seit ihrer Oscar-Nominierung der deutsche Vorzeige-Star weltweit ist. Zusammen mit Ronald Zehrfeld wirft sie einen humorvollen Blick auf die Macht des Geldes und auf deutsch-deutsche Befindlichkeiten. "kinokino" war am Roten Teppich der Eröffnungsgala und hat mit Hüller und Regisseurin Natja Brunckhorst über blühende Landschaften, wilden Tauschhandel und den Charme dieses Millionencoups gesprochen.
In seinem neuen Meisterwerk "Kinds of Kindness" versammelt der griechische Regisseur Yorgos Lanthimos nicht nur eindrucksvolle Stars wie Emma Stone, Willem Dafoe und Jesse Plemons, sondern zeigt ebenso unterhaltsam und verstörend, wie Menschen miteinander umgehen. Das filmische Triptychon lief im diesjährigen Wettbewerb von Cannes. "kinokino" konnte exklusiv mit Regisseur Yorgos Lanthimos und seinen Helden Emma Stone und Willem Dafoe über die Irrwege unserer Beziehungen sprechen.
Alle Folgen von 'kinokino' finden Sie auch hier in der Mediathek.
BR | seit 1978 | 15 min | immer mittwochs
Eine Produktion des Bayerischen Rundfunk