In vier thematischen Runden entwickelten die Studierenden konkrete Ideen zu gesellschaftlichem Impact, realistischer Abbildung ihrer Lebenswelt und Lücken im aktuellen Kulturangebot der ARD.
Die Studierenden wünschen sich Kulturinhalte, die ihre Lebensrealität authentisch widerspiegeln. Besonders gefragt sind Formate, die nicht nur Probleme benennen, sondern auch positive Perspektiven und konkrete Lösungsansätze aufzeigen. Themen wie Europa, Diversität, Nachwuchsförderung, mentale Gesundheit, Arbeitskultur oder das Leben mit Behinderung sollten dabei differenzierter und stärker in den Fokus rücken. Entscheidend ist für die junge Zielgruppe vor allem, dass sie ernst genommen wird – ohne belehrenden, polarisierenden Ton und ohne "cringe" zu wirken.
Obwohl die ARD Mediathek und Audiothek von den Teilnehmenden selten aktiv genutzt werden, zeigten sich die Studierenden offen für öffentlich-rechtliche Inhalte – wenn diese dort zu finden sind, wo sie sich ohnehin bewegen: YouTube, TikTok, Twitch oder Spotify. Die Sichtbarkeit und Präsentation der Inhalte auf Social Media sehen sie als zentrales Entwicklungspotenzial. Modern aufbereitete Formate mit klarem Mehrwert seien gefragt.
Aktiv nutzen die Studierenden beispielsweise Formate, die gesellschaftlich relevante Themen spannend und differenziert aufbereiten – etwa Diskussionsformate wie "13 Fragen", Podcasts zu Mental Health oder True Crime sowie Dokus über Kunst und Geschichte. Besonders wichtig sind ihnen dabei authentische Geschichten, ungewöhnliche Perspektiven, unterhaltsame Wissensformate und barrierefreier Zugang.
Das World Café hat deutlich gemacht: Die junge Zielgruppe interessiert sich stark für gesellschaftliche Themen – und möchte aktiv an der Gestaltung der Kulturangebote mitwirken. ARD Kultur kann aus dem Workshop zahlreiche Anregungen für künftige Formate und Kommunikationsstrategien mitnehmen, um näher an die Lebenswirklichkeit junger Menschen heranzurücken.
Der Workshop diente nicht nur als Plattform für offenen Austausch, sondern bildete auch den Auftakt für weitere Veranstaltungen dieser Art. Die in Leipzig gewonnenen Erkenntnisse dienen als Grundlage für ein Ausstellungsformat und eine weiterführende Debatte im Rahmen der "TeleVisionale" im Dezember in Weimar.