Vernetzung und Dialog fördern, das gehört zum Auftrag von ARD Kultur. Und dafür hat sich die Leipziger Buchmesse bereits zum zweiten Mal als idealer Zeitpunkt für dieses Branchentreffen erwiesen. Das Interesse war mit rund 200 Teilnehmern sogar noch größer als beim Auftakt im Vorjahr. Auch dieses Mal lag der Fokus darauf, den freien Produzentinnen und Produzenten sowie Kreativen Einblicke in die aktuellen Trends und Anforderungen der ARD Mediathek und ARD Audiothek zu geben und direkte Kontakte zu den Chefs der Kulturredaktionen herzustellen. Kurze Wege, direkter Draht: Über fünf Stunden hinweg war Zeit für Informationen, Austausch und zum Netzwerken.
Nach der Eröffnung durch den MDR-Intendanten Ralf Ludwig und der Begrüßung durch die beiden Programmgeschäftsführenden von ARD Kultur, Bettina Kasten (Projekt- und Partnermanagment) und Kristian Costa-Zahn (Head of Content) stellte Frank Kutter von der ARD Kulturkoordination die neun Kulturchefinnen und -chefs der ARD und der Deutschen Welle vor. Diese nutzten die Gelegenheit, über aktuelle Veränderungen und Zielrichtungen ihrer Redaktionen zu berichten. Ein Wunsch sei, regionale Geschichten zu erzählen, die exemplarisch sind. So könne man Geschichten größer erzählen und sich zusammentun anstatt viele kleinere Projekte umzusetzen.
Thomas Müller stellte im Anschluss die strategischen Ziele der Audiothek vor: „Wir möchten weniger Sendungen zum Nachhören anbieten, dafür mehr echte Podcasts.“ Besonders in den Bereichen Kinder, Unterhaltung/Comedy, Sport und Musik bestehe Bedarf. Für den Erfolg sei es wichtig, mehr Formate gemeinsam zu konzipieren, zu kommunizieren und gemeinsame Distributionsstrategien zu entwickeln.
Als eine der erfolgreichsten Produktionen in der ARD Mediathek, die vor allem junge Nutzerinnen und Nutzern erreichte, nannte Benjamin Reibert die dreiteilige Doku über die Band „Echt“, an der sechs Sender und ARD Kultur beteiligt waren. Ausschlaggebend für den Erfolg von „Echt“ sei u. a. die umfassende digitale Distributionsstrategie gewesen. Reibert empfiehlt den Produktionsfirmen deshalb, etwa zehn Prozent des Produktionsbudgets für die Distribution zu verwenden. Weitere Empfehlungen gab es von Kira Drössler, die das ARD Playbook zur Formatentwicklung vorstellte. „Das ARD Playbook Formatentwicklung ermöglicht und empowert die Redaktionen, neue, digitale und Nutzer:innen-zentrierte Formate zu entwickeln und soll auch den Produktionsfirmen zur Verfügung stehen“, erklärte Drössler.
Stefan Schmidtke, Geschäftsführer der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025, gab abschließend einen Ausblick auf das Programm im nächsten Jahr: „Große Stars und Sternchen wird es in Chemnitz nicht geben, denn es wird kein Kulturhauptstadtjahr zum Konsumieren sein. Unser Ziel ist es, die Zivilgesellschaft und die Demokratie zu stärken. Der größte Teil des Budgets fließt deshalb in zivilgesellschaftliche Projekte.“ Er appellierte an die Produktionsfirmen: „Helfen Sie uns, sichtbar zu werden!“