Als Schauspielerin beginnt Helga Feddersen ihre Karriere in den 1950ern. Langsam arbeitet sie sich erst als Souffleuse, später als Autorin und schließlich als Fernsehstar nach oben. Das Publikum liebt sie für ihre nahbare und authentische Art. Privat lebt Helga Feddersen zurückgezogen mit ihrem 23 Jahre älteren Mann. Als er stirbt, widmet sie sich mit neuem Lebensgefährten, dem Schauspieler Reinhard Maier, ihrem eigenen Theater in Hamburg, das sie aufgrund des wiederkehrenden Krebsleiden schließen muss. Schon von der Krankheit gezeichnet, scheut sie sich nicht vor öffentlichen Auftritten, bis sie 1990 dem Krebs erliegt.
Ihre extrovertierte Auftritte standen im Gegensatz zu ihrem scheuen, warmherzigen und demütigen Charakter. Helga Feddersen wollte für ihr Publikum da sein, um es zu unterhalten. Der Ulk war dabei so etwas wie ihr Schicksal.
Zahlreiche Archivstücke und ausgewählte Interviews mit Freunden, Kollegen und Bewunderern wie Dieter Hallervorden, Karl Dall, Frank Zander u.a. zeichnen die Ausnahmekarriere der unkonventionellen Künstlerin nach. Neben den gerne wiedergesehenen Highlights ihres komödiantischen Schaffens, fokussiert sich der Film auf ihre weniger bekannte Arbeit im Fernsehen und auf der Bühne, die einen neuen Blick auf die Ikone deutscher Fernsehunterhaltung ermöglicht.
2020 wäre Helga Feddersen 90 Jahre alt geworden und ihr Todestag jährt sich zum 30. Mal, aber vergessen ist sie nicht. Der Film ist dem wahren Wesen einer Künstlerin auf der Spur, die das Leben liebte und ihr Sterben öffentlich machte.
NDR / 2020 / 89 Minuten
Buch und Regie: Oliver Schwabe
Kamera: Carsten Janssen
Montage: Katrin Hockemeyer
Sprecherin: Anna Thalbach
Musik: Aurelio Valle, Element of Crime
Redaktion: Timo Großpietsch, Marc Brasse
Eine Produktion des Norddeutschen Rundfunks.