Obwohl der deutsche Komponist Richard Wagner für seine antisemitische Haltung bekannt war, fanden sich unter seinen begeistertsten Anhängern, Mitarbeitern und Unterstützern auch einige Juden. Deren Geschichten – namentlich Hermann Levi und Carl Tausig – erzählt Regisseur Hilan Warshaw in seiner Dokumentation, die als erste den Fokus auf die komplexen persönlichen Beziehungen zwischen Wagner und jüdischen Künstlern richtet.
Die Dokumentation ist an Originalschauplätzen in Deutschland, Italien und der Schweiz gedreht. Sie enthüllt dramatische, kaum bekannte Schicksale. Dabei stützt sie sich auf Berichte zentraler Persönlichkeiten, Interviews, Auszüge aus Wagners Opern und unveröffentlichte Aufführungen musikalischer Werke von dessen jüdischen Kollegen.
Zusätzlich zu ihrer historischen Perspektive geht die Dokumentation auch auf die noch heute andauernden Kontroversen über Wagner-Aufführungen in Israel ein, die durch die israelische Wagner-Gesellschaft und ihre unermüdlichen Versuche, in Tel Aviv ein Wagner-Konzert zu organisieren, ausgelöst wurden.
Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Deutschland, in der Schweiz und in Italien und neben Opernausschnitten und Interviews mit Persönlichkeiten geht der Film der kontrovers diskutierten Frage nach, ob Wagners Werke heute in Israel aufgeführt werden können.
Experten und bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens kommen zu Wort: die Dirigenten Zubin Mehta, Asher Fisch und Leon Botstein, der jüdische Politiker Yossi Beilin, der Vorsitzende der israelischen Wagner-Gesellschaft Jonathan Livny, der stellvertretende Vorsitzende des Center of Organization of Holocaust Survivors in Israel Uri Chanoch sowie einige führende Wissenschaftler.
WDR | 2013 | 53 Min.
Buch, Regie und Produktion: Hilan Warshaw
Produktionsassistenz: Julia Weigl
Redaktion: Lothar Mattner
Eine Produkution von Overtone FIlms in Koproduktion mit dem WDR, Westdeutscher Rundfunk in Zusammenarbeit mit arte