Kandinsky, Münter und Marc – ihre Weggefährten revolutionieren von München aus die Kunst, befreiten in der Landschaft der Alpen die Bildende Kunst.
Ausgerechnet in der verschlafenen Idylle Oberbayerns revolutionieren Anfang des 20. Jahrhunderts einige Künstler die Kunstgeschichte: 1911 sitzen in einer Gartenlaube in Sindelsdorf Franz Marc und Wassily Kandinsky beim Kaffee zusammen und erfinden den "Blauen Reiter". Die Künstlervereinigung, die von Bayern aus Weltkunst erschafft, bleibt nur wenige Jahre zusammen, bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Ihre Werke beeinflussen die Kunstgeschichte aber noch heute.
Der Film über die Künstlergruppe der "Blaue Reiter" spürt diesem Höhepunkt des deutschen Expressionismus nach, zeigt den Weg einer internationalen Avantgarde, die bewusst anti-akademisch malte, Farbe und Form die Freiheit schenkte und endlich die Kunst demokratisierte. Denn den Köpfen hinter dem "Blauen Reiter" galten Klassik, Kinderkunst, die Kunst Geisteskranker, naive Kunst und afrikanische Plastik als gleichrangig. Von dort holten sie sich Inspirationen auf ihrem Weg zu einer neuen künstlerischen "Wahrheit".
Ohne Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Franz Marc, August Macke, Alexej von Jawlensky und Paul Klee sähe die zeitgenössische Kunst heute ohne jeden Zweifel anders aus. Berühmt sind Bilder wie "Blaues Pferd", "Improvisation 26", "Die verzauberte Landschaft". All diese abstrakten Gemälde Kandinskys oder das Porträt des Tänzers "Alexander Sacharoff" bereiteten den Weg für die moderne Malerei.
BR | 2013 | 45 Min.
Buch und Regie: Antje Harries
Redaktion: Armin Kratzert, Henning Weber
Eine Produktion des BR, Bayerischer Rundfunk