Christian Schertz wird von vielen prominenten Menschen geliebt. Und von manch anderen gehasst: Zum Beispiel dafür, dass er 2023 mit seinem Kollegen Simon Bergmann den RAMMSTEIN-Sänger Till Lindemann als Mandanten übernahm. In großen Artikeln ging es um ein "Casting-System", das dem weltbekannten Rockstar junge Frauen für Sex zuführen sollte. Die Kanzlei ist gegen diese Vorwürfe erfolgreich gerichtlich vorgegangen. Strafrechtlich gilt Lindemann heute als unschuldig, die Ermittlungen sind eingestellt. Doch noch immer beschäftigt der Fall deutsche Gerichte.
Wegen des Lindemann-Falls wurden Christian Schertz und sein Sozius als "Täteranwälte" beschimpft. Aber mit Drohungen und Bedrohungen kennen sie sich aus. So war Schertz der Anwalt von Jan Böhmermann, als dieser vom türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan wegen einer "Schmähkritik" verklagt wurde. Am Ende schrieben Christian Schertz und Jan Böhmermann Rechtsgeschichte. Was öffentlich weniger bekannt ist: Schertz war auch derjenige, der im ersten großen #MeToo-Fall in Deutschland die geschädigten Frauen gegen den Regisseur Dieter Wedel verteidigte.
In der Dokumentation "Der Star-Anwalt: Christian Schertz und die Medien" kommen Gegner, aber auch Wegbegleiter wie Günther Jauch, Benjamin von Stuckrad-Barre oder Giovanni di Lorenzo zu Wort. Ein Film über einen Mann, der von sich selbst sagt, er versuche "immer auf der richtigen Seite zu stehen".
ARD | 2024 | 60 Min.
Ein Film von Nora Binder
Redaktion: David Gern, Simon Broll (hr), Rebecca Leiter (ARD Kultur), Christine Thalmann (rbb), Anika Mellin (MDR)
Eine Gemeinschaftsproduktion vom hr, Hessischer Rundfunk, ARD Kultur, dem rbb, Rundfunk Berlin-Brandenburg und dem MDR, Mitteldeutscher Rundfunk für Das Erste