Mit der Premiere von Wagners "Tristan und Isolde" werden die Bayreuther Festspiele 2024 eröffnet. Thorleifur Örn Arnarsson führt Regie, und Semyon Bychkov hat die musikalische Leitung.
Eine Besonderheit, die noch auf pandemische Turbulenzen zurückgeht: Erstmals werden bei den Bayreuther Festspielen zwei verschiedene Neuproduktionen eines bestimmten Musikdramas innerhalb von nur zwei Jahren gezeigt: Dem "Tristan" des Regisseurs Roland Schwab und des Dirigenten Markus Poschner 2022 folgt bei den Bayreuther Festspielen 2024 ein neuer "Tristan" des isländischen Regisseurs Thorleifur Örn Arnarsson, der damit sein Hügeldebüt gibt. Ihm zur Seite steht der russisch-amerikanische Dirigent Semyon Bychkov, der sich 2018/19 im heiklen Orchestergraben mit "Parsifal" bewährt hat. Eine Sopranistin und ein Tenor, die vor Ort schon oft gefeiert wurden, übernehmen die Titelrollen: die Finnin Camilla Nylund als Isolde und der Österreicher Andreas Schager als Tristan.
Tristan, König Markes treuer Diener, der sich seine Liebe zu Isolde nicht eingestehen will, ist nach Irland gesegelt, um die irische Königstochter nach Cornwall zu bringen, wo sie Marke heiraten soll.
Isolde und ihre Vertraute Brangäne, die sie begleitet, erkennen in Tristan den Ritter Tantris wieder, der einst im Kampf Isoldes damaligen Gatten Morold getötet hat. Dass er jetzt als Brautwerber für Marke nach Irland zurückkehrt, empfindet Isolde als Schmach. Marke hat die Ohnmacht seiner Braut den Anstrengungen der Reise zugeschrieben, jedoch Brangäne hatte bemerkt, dass Melot, Tristans Freund, die Situation richtig gedeutet hat.
Sie vermutet, dass es Melot nicht ehrlich meint, doch Isolde schlägt alle Warnungen in den Wind und hat sich mit Tristan um Mitternacht im Park vor ihren Gemächern verabredet, während Marke und seine Begleitung angeblich jagen wollen. Mit einer Fackel in der Hand hält Brangäne Wache, bis die Jagdhörner in der Ferne verklingen. Tristan und Isolde stürzen sich in die Arme, vereint in Liebe möchten sie nie mehr getrennt werden. Der Welt entrissen hören sie nicht Brangänes Ruf. Bestürzt erkennt Marke den Treuebruch seines ergebenen Dieners Tristan. Als dieser Isolde fragt, ob sie mit ihm in den Tod gehen wolle und sie auf die Stirne küsst, stürzt sich Melot auf ihn. Tristan lässt sich ohne Gegenwehr in das Schwert des Verräters fallen. Verzweifelt stürzt sich Isolde über den zu Boden sinkenden Geliebten.
Kurwenal hat Tristan in die halb verfallene Burg seiner Väter in der Bretagne gebracht, wo er den Schwerverwundeten pflegt. Die Wunde heilt nicht, nur Isolde könnte Tristan retten. Als sie schließlich in der Burg ankommt, wankt Tristan mit letzter Kraft der Geliebten entgegen. Doch Tristan sinkt zu Boden und stirbt. Kurwenal vermutet Feinde vor der Burg und verschließt das Tor. Marke mit seinen Begleitern verlangt Einlass. Doch Kurwenal verwehrt diesen. Als das Tor gewaltsam geöffnet wird, fällt Kurwenal im Kampf mit den Eindringlingen. Marke steht erschüttert vor den Toten. Isolde stirbt vor Schmerz an Tristans Leiche.
BR KLASSIK | 2024 | 254 min.
Dirigent: Semyon Bychkov
Regie: Thorleifur Örn Arnarsson
Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele
Eine Produktion des BR, Bayrischer Rundfunk