Angefangen hat alles 1973 im beschaulichen Münster, als Udo Lindenberg mit Steffi Stephan (Bass), Gottfried Böttger (Piano), Peter "Backi" Backhausen (Schlagzeug) und Karl Allaut (Gitarre) die Band gründete. Im gleichen Jahr kam das Erfolgsalbum "Alles klar auf der Andrea Doria" heraus. Was dann folgte, ist Geschichte.
Mit Millionen verkauften Tonträgern und etlichen Gold- und Platinplatten gehören sie zu den erfolgreichsten Musikern Deutschlands. Mitglied im Panikorchester zu sein ist kein Brotberuf, von dem man abends in die Biedermeieridylle einer Kleinfamilie nach Hause kommt.
Wichtiger Bestandteil des Panikorchesters ist der Chor. Starke Duette mit den Powerfrauen im Panikchor, aber auch mit Stargästen wie Adel Tawil oder Gianna Nannini sorgen für magische Momente.
Wesentlicher Bestandteil des Sounds sind die Bläser. Von Olaf Kübler und Judith Hodosi in den Anfangstagen über Peter Herbolzheimer in den 1980er Jahren zu den Pustefixen, die heute bei den Shows auf der Bühne stehen.
Der Sound des Panikorchesters wurde stets sehr wesentlich von seinen Gitarristen geprägt. Die von Udo stets beschworene Flexibilität hat über die Jahre viele Facetten ermöglicht.
Für magische Momente sorgen die Balladen, bei denen Udo allein mit Jean-Jaques auf der Bühne steht. Die Keyboarder haben über die Jahrzehnte viele Facetten zum Paniksound beigetragen.
Die turbulenten 70er waren geprägt von Entbehrungen, zugleich aber voll von Zuversicht: Man war "fahrendes Volk" und empfand sich als Großfamilie. In den 80er- und 90er-Jahren erfand sich die Band immer wieder neu – beeinflusst von politischen Umbrüchen und persönlichen Krisen. Nicht alle Musiker waren durchgängig in der Band, die Besetzung wechselte häufig. Im Jahr 1996 formierte sich wieder der "alte Kern der Gang" und begleitet seitdem Lindenberg auf seinen Tourneen.
Die Dokumentation zeigt in anekdotischen Ausschnitten den Weg von der Stammkneipe "Onkel Pö" bis in die großen Stadien der "Bunten Republik Deutschland". Herzstück der Erzählung sind die Orchestermitglieder, aber auch Musiker wie Johannes Oerding, Jan Delay, Clueso, Adel Tawil und Peter Maffay kommen zu Wort.
MDR | 2023 | 88 Minuten
Ein Film von Frank Bartsch, Hannes Rossacher und Marek Weinhold
Erzähler: Ben Becker
Redaktion: Heike Wiesinger
Eine Produktion von Kobalt im Auftrag des MDR und SWR in Zusammenarbeit mit arte