Schon kurz nach ihrer Gründung fuhren "Die Toten Hosen" nach Ost-Berlin, im Gepäck das richtige Maß an jugendlichem Leichtsinn und Abenteuerlust. Die wilde Kombo aus Düsseldorf witterte die Chance, gemeinsam mit Ost-Punks ein heute legendäres Geheimkonzert in einer Kirche zu geben... mitten in der DDR. Punk ist damals in beiden deutschen Staaten ein neues Phänomen. In der Doku wird die kaum bekannte Geschichte dieser unglaublichen Reise nun zum ersten Mal umfassend erzählt.
In ihrem grellbunten Tourbus machen sich die Toten Hosen auf in Richtung Ost-Berlin. Die Doku katapultiert uns zurück in die Anfangsjahre der Band, in die Zeit des Kalten Krieges. Die Toten Hosen sind Anfang 20 und voller Abenteuerlust. Mit List und guten Kontakten mogeln sie sich in die DDR. Der Punk ist schon längst dort. 40 Jahre später macht sich die Band aus Düsseldorf noch einmal auf, zu den Stationen und Wegbegleitern ihrer für sie so prägenden Reise.
Die Toten Hosen treffen noch einmal auf die Musiker der früheren Ost-Punkband Planlos, mit der sie 1983 gemeinsam illegal in einer Kirche spielten. Von dem streng geheimen Konzert taucht erst Jahre später ein einziges Foto auf. Für die Bands in Ost und West geht die Geschichte damals sehr unterschiedlich aus. Während Planlos von der Stasi verfolgt werden, machen die Hosen in der BRD Karriere. Die Band wird immer politischer - und liebäugelt schon bald mit einer zweiten Ost-Partie...
1988 reisen die Toten Hosen ein zweites Mal illegal nach Ost-Berlin. Das Risiko ist hoch, vor allem für die ostdeutschen Punks. Ein ehemaliger Stasi-Offizier, der die "Zersetzung" der Szene in der DDR mitverantwortete, stellt sich den Fragen von Campino, dem Sänger der Toten Hosen. Höhepunkt ist die Rückkehr der Band in die Hoffnungskirche mit einer Neuauflage ihres legendären Konzerts von damals, das eine große Überraschung bereithält.
rbb, SWR und NDR | 2022 | 75 Minuten
Regie/Drehbuch: Martin Groß
Produktion: Thomas Schuhbauer (ECO Media)
Musik: Die Toten Hosen, Planlos, Sex Pistols, Die Vision
Kamera: Ion Casado, Felix Korfmann, Matthias Wittkuhn
Schnitt: Philip Kiessling
Produziert wurde der Film von ECO Media im Auftrag von SWR, rbb und NDR.