Das Radio holt die großen Ereignisse ins Wohnzimmer, ans Ohr, in den Kopf. Doch als Massenmedium ist es auch Machtinstrument. Für die Nazis wird es das "allerwichtigste Massenbeeinflussungsmittel". Josef Goebbels verkündet 1933: "Den Rundfunk werden wir in den Dienst unserer Idee stellen, und keine andere Idee soll hier zu Wort kommen". Und der "Volksempfänger" wird hinter vorgehaltener Hand auch "Goebbels Schnauze" genannt.
Nach dem Krieg erlebt das Radio seine Stunde Null. Die West-Alliierten geben Starthilfe für den Neu- Anfang des staatsfernen Rundfunks: Re-Education mit Jazzmusik. In der sowjetisch besetzten Zone wird nach Moskauer Vorbild ein staatlich gelenkter Rundfunk etabliert. Schon bald konkurrieren die unterschiedlichen Rundfunksysteme in Ost und West: Kalten Krieg im Äther. Am 17. Juni 1953 sind die RIAS -Reporter aus dem Westen ganz nah an den Straßenschlachten, berichten live über den Protestzug der Ost-Berliner und über die Niederschlagung des Aufstands mit Panzern. Stimmen, Geräusche, Schreie — die Hörer hören was geschieht.
rbb | MDR | 2023 | 59 Min.
Ein Film von Dagmar Wittmers
Redaktion: Rolf Bergmann (rbb), Ulrike Gerster (rbb), Anaïs Roth (MDR)
Eine Produktion von rbb und MDR für die ARD